Auf geht's, Mädels!
Die MINT-Koordinationsstelle ist Teil der MINT-Strategie Vorarlberg, einer Initiative des Landes Vorarlberg, der Wirtschaftskammer Vorarlberg, der Bildungsdirektion und des BIFO. Ihr Ziel ist es, schon im Kindergarten und in den Schulen bis zum Schul- und Ausbildungsende das Basiswissen und die Begeisterung für MINT-Themen, -Schulfächer sowie -Ausbildungen und -Studiengänge in Vorarlberg auf vielfältige Art und Weise zu fördern.
Warum ist eine Lehre in Vorarlberg für junge Menschen eine Chance?
Eine Lehre in Vorarlberg ist für junge Menschen ein exzellenter Start ins Berufsleben. Die verschiedenen Branchen – beispielsweise die Industrie, der Tourismussektor oder das Gewerbe und Handwerk bieten moderne Arbeitsplätze und arbeiten mit Technologien der Zukunft. Gleichzeitig werden aber die Traditionen hochgehalten. Auch deshalb hat die Lehre in Vorarlberg einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert.
Was sind MINT- Lehrberufe und warum sind diese so gefragt?
MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Schaut man genau hin, dann sind diese Bereiche eigentlich in allen Berufen zu finden, von der Bäckerin bis zur Informatikerin. Die offensichtlichen MINT-Berufe haben zumeist „Technik“ im Namen. Neben Klassikern wie Metall-, Elektro- oder Fahrzeugtechnik sind in den letzten Jahren durch die Digitalisierung viele neue Berufszweige entstanden. E-Commerce, Coding oder Betriebs- und Systemtechnik sind nur ein paar wenige Beispiele. In diesen Bereichen arbeitet man stets mit neuesten Technologien, entsprechend ist auch die Ausbildung immer am Puls der Zeit. Zudem gibt es am Arbeitsmarkt eine starke Nachfrage gerade im IT Bereich, junge Menschen mit diesen Kenntnissen sind sehr gefragt. Im Vergleich mit Jobs im Handel sind Technik-Berufe auch im Lehrbereich sehr gut bezahlt.
Warum sind MINT-Berufe für Mädchen besonders attraktiv?
MINT-Berufe sind für Mädchen und Burschen gleichermaßen spannend. Mädchen sind auf dem gleichen Stand, wenn es um technisches Verständnis oder vernetztes Denken geht. MINT-Berufe unterstützen diese Talente und fördern innovatives Denken und Handeln. Die international agierenden großen Betriebe Vorarlbergs bieten zudem viele Möglichkeiten, um im Ausland im Einsatz zu sein und mit diesen Erfahrungen dann in Vorarlberg technologische Weiterentwicklungen voranzutreiben. Arbeiten am Puls der Zeit gibt spannende Perspektiven für die Zukunft – für Mädchen und Burschen.
Warum gibt es noch wenige Mädchen in MINT-Berufen?
Oft fehlt es an Mut oder Selbstvertrauen. Es gibt leider auch heute noch viele Menschen, die in konservativen Familienrollen denken und Mädchen tendenziell von MINT-Berufen abraten. Mädchen, die den Weg in die Technik gehen wollen, brauchen auf jeden Fall Unterstützung von Lehrpersonen sowie Eltern und Bekannten, aber auch von Firmen, die sie gezielt auf ihre Talente ansprechen und fördern können. Die Talente-Checks, die vom BIFO flächendeckend in den Schulen Vorarlbergs durchgeführt werden, zeigen schon gut auf, wo Mädchen ihre Stärken haben. Unterstützung bekommen Mädchen auch von den Jugendcoaches im BIFO, die ausführlich informieren und Mut machen, den eigenen Weg zu beschreiten.
Als MINT-Koordinatorin, die selber mehrfach als „erste Frau“ in technischen Bereichen gearbeitet hat, freut es mich sehr, dass sich die Förderprogramme der letzten Jahre sehr positiv auswirken und immer mehr Mädchen den Schritt in MINT-Berufe wagen. Mädchen, die sich für einen technischen Beruf in den letzten Jahren entschieden haben, berichten, dass sie an ihrer Berufswahl nie gezweifelt oder sie gar bereut haben. Sie erzählen vielmehr von spannenden Aufgaben, tollen Entwicklungsmöglichkeiten und der großen Verantwortung, die sie übernehmen können.
Gibt es Berufe, die in der Zukunft besonders gefragt sind?
Generell sind Berufe im IT-Bereich in den letzten Jahren stark nachgefragt. Das sieht man auch daran, dass sich viele Weiterbildungsangebote um Themen wie Programmieren (Coding) oder E-Commerce drehen. Viele Betriebe setzen digitale Standards, bauen Web-Shops und breit gefächerte digitale Angebote auf. Gleichzeitig gibt es bei vielen Technologien große Entwicklungsschritte und die digitale Vernetzung der Welt schreitet auf immer mehr Ebenen voran. Beispiele dafür sind die Entwicklungen bei autonomen Fahrzeugen oder in der Robotik.
In Vorarlberg erkennt man noch einen weiteren Trend: die traditionellen Handwerksberufe insbesondere Rund um den Werkstoff Holz sind gut nachgefragt. Nachhaltiger Bau, Energieeffizienz und Design sind auch aufgrund des Klimawandels wichtige Themen. Das Know-how, das in vielen Jahren hier entstehen konnte, bietet tolle Chancen.
Was raten Sie Mädchen, die an der Schwelle zum Berufsleben stehen?
Traut euch, zeigt was ihr könnt, erobert die Welt! Lasst euch nicht erzählen, ein Beruf sei nichts für euch Mädels! Informiert euch bei Schnuppertagen, den „Ich-geh-mit“-Tagen, nutzt die Angebote von „Berufe erleben Vorarlberg“ und die Beratungen des Jugendcoaching und des BIFO. Redet mit Mädchen, die in MINT-Berufe gegangen sind. Seid neugierig, hinterfragt und nehmt Technik nicht nur als „Konsumentinnen“ wahr.