Workshop Know-how zu Bildung und Beruf
Für Schulklassen mit vorwiegend migrantischem Hintergrund bietet das BIFO den kostenlosen Workshop „Know-how zu Bildung und Beruf" an. Im BIFO-Talk erzählt Lehrerin Katharina Walch, welche positiven Veränderungen sie bei den Berufswünschen der Schüler:innen beobachten konnte. Außerdem berichtet die Lehrerin der MS-Bludenz im Interview, wie die Erkenntnisse aus dem Workshop in den weiteren Berufsorientierungsunterricht eingebunden werden können.
Aus welchen Gründen haben Sie sich dafür entschieden, den Workshop „Know-how zu Bildung und Beruf" an Ihrer Schule durchzuführen?
Wir haben in der 3. Klasse drei Stunden pro Woche BBO-Unterricht (Anm. d. Red. BBO Abkürzung für Berufsorientierung), da es uns sehr wichtig ist, Jugendliche in diesem Prozess zu unterstützen und sie zu befähigen, ihre Stärken zu kennen. Dazu nutzen wir mehrere externe Angebote, z.B. auch den „BBO-Workshop für Schulklassen“ als Einstieg in das Thema Berufs- und Bildungsorientierung. Bei diesem Workshop habe ich erstmals vom Workshop „Know-How zu Bildung und Beruf“ gehört. Unsere Klassen haben einen Migrationsanteil von bis zu 80 %, weshalb „Know-How zu Bildung und Beruf" der passende Workshop für uns war. Zudem ist es mir ein großes Anliegen, dass sich die Schüler:innen mit sich und ihren Stärken auseinandersetzen.
Wie haben Sie den Workshop für Ihre Schüler:innen empfunden? Welche Aspekte fanden Sie besonders hilfreich?
Was ich definitiv sagen kann: Die Schüler:innen waren zumeist voll dabei! Die Referentin hat eine sehr feine Art. Sie holt die Jugendlichen auf Augenhöhe ab, behält in der Klasse aber gleichzeitig die Zügel in der Hand. Außerdem greift sie die Themen gut auf und lässt den Jugendlichen Zeit, alles sacken zu lassen. Es ist ein sehr stimmiger und abgerundeter Workshop, der wirklich eine Bereicherung ist.
Der Fokus auf die Stärken der Schüler:innen empfinde ich als besonders wertvoll, da ich der Meinung bin, dass es enorm wichtig ist, die eigenen Stärken zu kennen. Diese Stärkenentwicklung bei Kindern sollte früh beginnen, denn meiner Erfahrung nach braucht es dafür viel Zeit und Raum für Reflexion.
Welche Veränderungen haben Sie bei Ihren Schülerinnen und Schülern nach dem Workshop gesehen?
Der Workshop hat auf jeden Fall einen positiven Einfluss auf die Jugendlichen. Die Veränderungen und positiven Effekte zeigen sich allerdings oft etwas verzögert, da die Schüler:innen die Themen erst mit der Zeit verstehen und verinnerlichen. Ich bin der Meinung, dass wir die Themen in der BBO immer wieder aufgreifen müssen – steter Tropfen höhlt den Stein.
Nach dem Workshop sind die Schüler:innen nun sicherer in den Begrifflichkeiten. Im BBO-Prozess sowie auch später in der Lehrstellensuche sind sie mit Fachbegriffen konfrontiert. Die Referentin hat den Spagat geschafft, einen niederschwelligen, sprachlichen Zugang zu den Schüler:innen zu bekommen, dabei wichtige Begrifflichkeiten zu verwenden und diese verständlich wiederzugeben. Dadurch gibt es kaum mehr exotische Begriffe, alles verankert sich und wiederholt sich immer wieder.
Können die im Workshop erarbeiteten Pläne und Erkenntnisse im weiteren BBO-Unterricht eingebaut werden?
Ja, der Vorteil im Workshop ist, dass zentrale Themen erneut aufgegriffen werden und wir später im Unterricht wieder darauf zurückgreifen können. Es ist wichtig, dass diese Themen nicht nur einmalig behandelt, sondern kontinuierlich reflektiert und in den BBO-Prozess eingebaut werden. Mit diesem Werkzeug können die Schüler:innen immer wieder neue Stärken entdecken und sich weiterentwickeln.
Was ist Ihr Fazit des Workshops? Für wen denken Sie, sind die Workshops besonders interessant?
Der Workshop schafft eine wichtige Basis in der Bildungs- und Berufsorientierung und stärkt diese noch einmal. Deshalb ist es sinnvoll, den Workshop in der 3. Klasse zu machen, damit haben die Schüler:innen einen idealen Start in die BBO. Und wir haben den Workshop schon für das nächste Schuljahr gebucht! Ich denke, das spricht für sich.
Das BIFO ist sowieso ein absolutes Herzstück für die Berufsorientierung an unserer Schule und wie ein Qualitätssiegel für uns. Es ist eine super Anlaufstelle. Ich kann den Workshop wirklich empfehlen - er gehört meiner Meinung nach in jeden BBO-Unterricht.